Museumsmarathon in München

Einst löste Paris München als ‚Kunsthauptstadt‘ Europas ab. Doch unzählige Überbleibsel dieser blühenden Zeit sind bis heute, trotz großer Zerstörungen im 2. Weltkrieg, noch geblieben. Aus diesem Grunde besuchten wir im Zuge einer Exkursion unseres Institutes die bayrische Hauptstadt und erlebten einen wahren Museumsmarathon mit spannenden Sonderausstellungen und interessanten Diskussionen mit Kuratoren.
Im folgenden wollen wir euch die Sammlungs-Highlights der jeweiligen besuchten Museen vorstellen.

ALTE PINAKOTHEK

Die Alte Pinakothek zeigt viele europäische Meisterwerke vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Leider wird das Gebäude gerade saniert, weshalb viele der Säle nicht betretbar sind und so nur ein Teil der Sammlung zu sehen ist. Die Sanierungsarbeiten werden sich wohl noch bis in das Jahr 2018 belaufen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch in die Alte Pinakothek, da das einzige da Vinci Gemälde in Deutschland, dessen Wert nicht einschätzbar ist, dort zu betrachten ist.

+ Albrecht Dürer: Selbstbildnis im Pelzrock (1500)
+ Albrecht Altdorfer: Alexanderschlacht (1529)
+ Leonardo da Vinci: Madonna mit der Nelke (um 1473)

alte Pinakothek München Treppe

NEUE PINAKOTHEK

Die Neue Pinakothek schließt sich sozusagen an der chronologischen Kunstgeschichte der Alten Pinakothek an und hat ihren Sammlungsschwerpunkt in der europäischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Besonders die Sammlungsfreude an der damaligen zeitgenössischen Kunst Ludwig I. ist dort zu betrachten. Durch den Grundriss, der einer liegenden Acht ähnelt, ist ein flüssiger Rundgang durch die Sammlung möglich. Allerdings wird auch dieses Gebäude in naher Zukunft komplett saniert. In welchen Teilen das Museum betroffen sein wird, ist noch nicht zu sagen.

+ Carl Rottmann: Marathon (1848)
+ Édouard Manet: Le Déjuner (1868)
+ Vincent Van Gogh: Sonnenblumen (1888)

Vincent van gogh sonnenblumen selfie

PINAKOTHEK DER MODERNE

Die Sammlung der Pinakothek der Moderne spricht mich persönlich durch ihre Vielfalt sehr an. In dem Gebäude sind vier einzelne Institutionen wieder zu finden, die sich jeweils mit Kunst, Graphik, Architektur und Design beschäftigen.
Wir hatten unseren Schwerpunkt in der Sammlung der Modernen Kunst, die neben Gemälden auch viele Installationen von Joseph Beuys, Donald Judd oder Dan Flavin zeigt.

+ Dan Flavin: Untitled (to you, Heiner, with admiration and affection) 1973
+ Wilhelm Lehmbruck: Der Gestürzte 1915/16
+ Oskar Schlemmer: Tänzerin (Die Geste) 1922/23

76131 in München

SAMMLUNG BRANDHORST

Die Sammlung Brandhorst ist eine private Sammlung von Udo und Annette Brandhorst, die allerdings in einem extra gebauten staatlichen Gebäude wieder zu finden ist. Ein großer Teil der Sammlung besteht aus Werken des amerikanischen Künstlers Cy Twombly, dessen Werke im oberen Geschoss des Gebäudes ihren Platz gefunden haben. Sogar ein extra konzipierter Raum für den ‚Lepanto‘-Zyklus wurde verwirklicht. Auch die Pop Art ist in der Sammlung stark vertreten.

+ Cy Twombly: Lepanto 2001
+ Sigmar Polke: Die Drei Lügen der Malerei 1994
+ Andy Warhol: Rorschach 1984

LENBACHHAUS

Die größte Sammlung des ‚Blauen Reiters‘ befindet sich im Lenbachhaus. Dieser Sammlungsschwerpunkt macht auch den international Ruf des Lenbachhaus aus. Zu Beginn sammelte das städtische Museum nur Kunst aus München, doch mit dem Erwerb einer Installation Beuys‘ wurde die Sammlung mit dem Schwerpunkt ‚Kunst nach 1945‘ erweitert. Das Lenbachhaus wurde 1994 durch die Eröffnung des ‚Kunstbaus‘ ausgebaut. Dort finden die großen Sonderausstellungen statt, die im Lenbachhaus ihren Platz nicht finden können. Bis zum 3. Mai findet im Kunstbau noch die Ausstellung: ‚August Macke & Franz Marc. Eine Künstlerfreundschaft‘ statt.

+ Monica Bonvicini: Never Again 2006
+ Angela Bulloch: Z- Point 2001 – 2004
+ Olafur Eliasson: Wirbelwerk 2012

plafur eliasson wirbelwert

Lenbachhaus Schrift schwarz weiß

Neben diesen aufgezählten Museen, besuchten wir auch noch das Bayerische Nationalmuseum, mit der neuen Ausstellung Bella Figura und das Haus der Kunst. Über letzteres wird vermutlich bald ein eigener Post folgen, da wir mit Sicherheit demnächst wieder hin pilgern werden, um uns die große Retrospektive über Louise Bourgeois anszuschauen.

Falls ihr jetzt etwas Lust bekommen habt auch nach München zu reisen und Museen zu besuchen kommt ihr sehr günstig mit dem Fernbus dorthin. Solltet ihr mehrere Tage in München bleiben, lohnt sich die ISARCARD mit der ihr beliebig oft mit den öffentlichen in München fahren könnt und günstiger ist als einzel Tickets.
Zur Verpflegung können wir nur sagen, dass wir in München das erste mal die Burger-Kette Hans im Glück versucht haben, das super lecker ist, aber gegen das Karlsruher Bratar einstecken kann ;)
Natürlich musste auch die bayerische Hausmannskost her, sodass wir uns im Augustiner Bräu wieder fanden. Die Preise für ein Essen belaufen sich zwischen 8 – 20€. Mit verschiedenen Tagesessen gibt es dort eine gute Vielfalt.

München ist auf jedenfalls immer eine Reise oder auch ein Wochenendtrip wert. Solltet ihr noch mehr Insider-Einblicke benötigen, findet ihr auf dem IsarBlog viele kulinarische und kulturelle Tipps für euren Aufenthalt.

 Bilder: Alle Rechte liegen beim Autor


2 Gedanken zu “Museumsmarathon in München

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